Start-up aus Nierstein will Zimmerpflanzen schützen

Wer zu üppig gießt, kann Drachenbaum, Yuccapalme und Co. in ihren Töpfen Schaden zufügen – Stichwort Wurzelfäule. Das Start-up „Drain“ will mit einem neuen Produkt gegensteuern.

Im Corona-Lockdown, formulieren wir es im Rückblick einmal positiv, haben es sich viele zu Hause gemütlich gemacht. Für Eva Meißner gehörte zu dieser Heimeligkeit vor allem eines – Zimmerpflanzen.

Doch mit den blättrigen Mitbewohnern kam für die Niersteiner in die zu dieser Zeit in Hamburg lebte, ein Problem ins Haus. War man mit dem Gießen zu großzügig, bildete sich rasch Staunässe in den Töpfen. Wurzelfäule und Schimmelige Blumenerde inklusive. Meissner begann an Lösungen zu tüfteln und präsentiert nun zurück in ihrer rheinhessischen Heimat, mit ihrem Startup Drain eine Lösung.

Diese Lösung ist kreisrund und aus Kunststoff. Meißner selbst beschreibt ihr Produkt als Drainage Einsatz und der funktioniert im Prinzip wie eine Art Untersetzer, der in den Übertopf der Pflanze gelegt wird. Obendrauf kommt das Töpfchen mit der eigentlichen Pflanze und der Erde, die Dank der Drainage ausreichend Abstand zum überschüssigen Wasser am Boden des Übertopfes hält.

Ein Verfahren, das deutlich besser funktioniert als alle anderen Lösungen, mit denen sie zuvor experimentiert hat, ist Meißner überzeugt. „Ich habe es vorher mit Tonscherben, Steinen und Tongranulat probiert, aber das hat alles nicht richtig geklappt.“

Von der Bundeswehroffizierin zur Gründerin.

Während sie ein eigenes Produkt zur Pflanzen Entwässerung entwickelte, eignete sich Meißner eine ganze Reihe an neuen Fähigkeiten an. Ursprünglich hatte die 26-jährige Politikwissenschaften studiert, absolvierte zeitgleich eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr. Nach ihrem Abschluss setzte sie zudem einen Master in Friedens- und Konfliktforschung obendrauf. Gärtnerei und Biologie spielt mit ihrem Leben zumindest beruflich keine Rolle. Ebenso wenig wie Material und Werkstoffkunde oder das Entwickeln von Prototypen und 3-D Modellen ihres finalen Einsatzes. Da Holz in Feuchtwarme Paul und Metall rostet, landete Meissner bei der Suche nach dem letzten Wasser und UV-beständigen Material beim Kunststoff. „Da ich möglichst nachhaltig arbeiten möchte, ist es mir wichtig, dass es Recyclingkunststoff ist.“ Der wiederverwertete Kunststoff stammt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Um lange Transportwege zu vermeiden, lässt sie ihre Drainagen von einem Hersteller in Deutschland anfertigen. Kreisrunde Topfeinsätze in 4 verschiedenen Größen hat Meißner aktuell im Angebot. Die Durchmesser reichen von 8,4 bis 17 cm. Die Preise von 5,95€ für den kleinsten und neuen 9,95 € für den größten Entwässerungshelfer.

Mit ihrer Idee möchte Hauptberuf als Unternehmerin durchstarten. Ihr Unternehmen Drain gründete sie im Dezember 2022 bewarb sich erfolgreich für ein Gründungsstipendium und führt ihr Startup nach ihrer Rückkehr nach Nierstein im vergangenen November mittlerweile aus einem kleinen Büro im Ortskern. Die größte Herausforderung für die Gründerin ist aktuell der Vertrieb, konkret Händler zu finden, die die Produkte von Drain in ihr Sortiment aufnehmen.

Größte Herausforderung ist der Vertrieb der Produkte.

Momentan setzt Meißner beim Verkauf vor allem auf den eigenen Onlineshop. Zudem gibt es die Drainagen in der Niersteiner Raiffeisen Warengenossenschaft. Im Frühjahr soll sie auch der städtische REWE-Markt anbieten. Den Durchbruch im stationären Einzelhandel zu schaffen, in Supermärkten, Baumärkten, Gartenfachgeschäften, dort, wo bereits die etablierten Anbieter hart um jeden Regalzentimeter Ring ist Meister ambitioniert ist wie lohnenswertes Ziel.

An den Stückzahlen, die sie wohl liefern müsste, wenn ein großer Händler ihr Produkt und Sortiment aufnimmt, würde es jedenfalls nicht scheitern, betont die Gründerin. Bei Bedarf sind auch große Mengen schnell herstellbar. In einem ersten Schwung hat Meißner zunächst 10.000 Drainage Einsätze produzieren lassen. Davon rund 1000 bereits an Kunden und Kundin gebracht. Im nächsten Schritt plant Meißner, weitere Drainage Einsätze zu entwickeln. „Ich möchte das Sortiment gerne auf den Outdoor-Bereich, etwa auf Balkonpflanzen, ausweiten“, sagt die Gründerin. Da sind dann traditionell nicht nur runde Einsätze gefragt, sondern auch solche, die in zu langen Rechtecken gezogenen Balkon Blumenkästen passen. Auch spezielle Systeme, die sich für Hochbeete eignen, kann sich die Unternehmerin vorstellen. Zudem möchte sich die Niersteinerin, die nach dem Abitur nach Hamburg ging und insgesamt 8 Jahre an der Elbe verbrachte, in ihrer neuen, ihrer neuen alten Heimat andere Gründer treffen, sich vernetzen und so vom gegenseitigen Austausch profitieren. Allein zu Hause gesessen hat man während des Corona Lockdowns schließlich lange genug.

Start-up aus Nierstein will Zimmerpflanzen schützen

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